MilaN nimmt den Norden unter seine Fittiche

© Robert Richter
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Zu den „Überfliegern“ unter den Magdeburger Stadtteilen gehören Kannenstieg und Neustädter See bisher nicht. Im Gegenteil, der Norden gilt seit Jahren als sozialer Brennpunkt. Das zeigt sich nicht zuletzt an der Arbeitslosenquote: 12,9 Prozent (Kannenstieg) bzw. 11,9 Prozent (Neustädter See) beträgt sie hier (stadtweit 8,8 Prozent, Stand Juni 2011). MilaN (steht für „Miteinander arbeiten und leben in Magdeburg Nord“) will hier mit gegensteuern. Am Mittwoch fiel der offizielle Startschuss.

Sozialprojekte wie MilaN legen die Stadt und das Jobcenter mit Bildungsträgern schon seit einigen Jahren in mehreren Stadtgebieten auf. Der Sozialbeigeordnete Hans-Werner Brüning (Die Linke) steht voll dahinter: „Das ist ein Erfolgsmodell, mit dem wir die Ressourcen der Stadtteile zu Gunsten Hilfebedürftiger in unserer Stadt nutzen“, meinte Brüning. Langzeitarbeitslose erhalten zunächst in den Projekten, die es in mehreren Stadtgebieten gibt, eine gewöhnlich auf ein Jahr befristete Arbeitsgelegenheit (sogenannte Ein-Euro-Jobs). In Nord setzen die Euro-Schulen Magdeburg das Projekt um. Die Mitarbeiter können auf den gesammelten Erfahrungen aus entsprechenden Vorgängerprojekten der vergangenen Jahre aufb auen. Schulleiter Steffen Voigt erklärt: „Unser Anliegen ist die Förderung der sozialen und beruflichen Kompetenzen der Teilnehmer durch modulare Qualifizierung einerseits und praktische Tätigkeiten in den Projekten sowie Praktika in Unternehmen andererseits.“ In den vergangenen Jahren wurden laut Voigt durch die Sozialprojekte der Euro-Schulen jeweils zwischen 25 und 30 Prozent der Teilnehmer in Arbeit vermittelt. Dies ist eines der Hauptanliegen. „Zielvorgabe für 2012 mit 28 Teilnehmern ist eine Vermittlungsquote von mindestens 20 Prozent“, sagte Voigt. Derweil haben sich die verschiedenen Angebote – von der Bewerbungshilfe über Internet und Lesetreff und die Mütter- Väter-Nachmittage bis hin zur Tauschbörse im angeschlossenen Begegnungszentrum gut etabliert, schätzte Projektleiterin Angelika Giemsch ein: „Von Januar bis Februar 2012 haben wir 1623 Besucher gezählt. Am stärksten frequentiert ist unsere Tauschbörse.“ Teilnehmerin Marion Fricke, die in der Tauschbörse arbeitet, freut sich: „Wir haben gut zu tun. 857 Besucher haben unsere Tauschbörse für Kleidung, Haushaltswaren und neu auch Mobiliar seit Januar schon genutzt.“

(Quelle: Volksstimme)

Das bietet MilaN den Menschen in Nord

Das Begegnungszentrum Kannenstieg, Johannes-R.-Becher-Straße 56, hat Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr mit den folgenden Angeboten geöffnet:

Internet- und Lesetreff: acht internetfähige Computer zur freien Nutzung, Unterstützung bei der Zusammenstellung von Bewerbungsunterlagen, Bücher zum Ausleihen und Abgeben.

Bewerberhelfer: Helfen beim Erstellen von Bewerbungsunterlagen und der Stellensuche (im Internet).


Tauschbörse: Annahme von Kleidung, Schuhen, Spielzeug, Geschirr, Besteck, Kleinmöbeln und Computern. Das Prinzip: Drei Teile bringen, drei Teile nehmen.

Mütter-Väter-Kinder-Treff : lädt täglich ein zum Spielen, Malen, Basteln und Erfahrungsaustausch der Eltern. Es gibt Ferienprogramme und es werden Kinderfeste organisiert.


Erlebnisgarten: Zwei Gärten am Sülzeanger werden bewirtschaftet. Erträge aus dem Anbau von Obst und Gemüse kommen sozialen Einrichtungen zugute.

Mobile Gemeinwesengruppe: Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendeinrichtungen, Stadtteilmanagement und AG Gemeinwesen, Erstellung von Dokumentationen und Flyern für Familienfreizeitangebote


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