Der Anker für junge "Nordlichter"

Streetworker Torsten König besucht seit September die Jugendtreffpunkte in Nord

Seitdem sein Vorgänger Holger Schmidt im Vorjahr in den Ruhestand ging, war die Streetworker-Stelle in Nord vakant gewesen. Mit Torsten König haben die Jugendlichen in Neue Neustadt, Neustädter Feld, Kannenstieg, Neustädter See und Rothensee seit dem 1.September wieder einen festen Ansprechpartner bei allen Problemen von Schule bis Familie.

Nach gut acht Wochen hat er sich bereits ein gutes Bild von seinem Einsatzgebiet machen können. Elf mehr oder weniger regelmäßig besuchte Treffpunkte hat er ausgemacht, die er mindestens einmal wöchentlich besucht. Immer zu unterschiedlichen Zeiten, damit sich die Jugendlichen nicht daran gewöhnen. Und auch jetzt, wenn es kälter wird. "Manche sind eisenhart, die treffen sich auch im Winter draußen", sagt er.

Seit 2006 ist König in den Diensten des städtischen Jugendamtes. Nach zweijähriger Berufserfahrung als Streetworker im Zwickauer Plattenbauviertel Eckersbach leitete er seitdem das Kinder- und Jugendhaus "Magnet" in Sudenburg. Jetzt suchte er aber die "Rückkehr zu den pädagogischen Wurzeln", wie er es nennt, und bewarb sich auf die Streetworker-Stelle in Nord.

Zwischen 13 und 21 Jahren alt ist seine Zielgruppe. Schwerpunkte sind Jugendliche aus Bedarfsgemeinschaften, straffällige Jugendliche oder solche mit Migrationshintergrund. Ihnen bietet er Hilfe an oder versucht mit dem Ordnungsamt oder der Polizei zu vermitteln. Aber auch bei Schwierigkeiten in der Familie oder Schule hat er ein offenes Ohr. "Und wenn sich besorgte Eltern bei mir melden, schicke ich die natürlich auch nicht weg", sagt er.

Die Schweigepflicht gilt

Dabei müssen die Jugendlichen keine Hemmungen haben sich ihm anzuvertrauen, da für ihn eine Schweigepflicht gilt. Und auch wenn er zu einem Treffpunkt kommt, an dem möglicherweise etwas Illegales passiert, ruft er nicht die Ordnungsbehörden, sondern erklärt den Jugendlichen, welchen Ärger sie sich dadurch einhandeln können. Eine Ausnahme hiervon sei beispielsweise Kindeswohlgefährdung. Richtige "Brennpunkte"- ein Begriff, den Torsten König ohnehin nicht gern benutzt- gebe es derzeit nicht. Die größte Gruppe mit bis zu 30 Personen, die sogar aus Fermersleben angereist kommen, gibt es am Spielplatz Kastanienstraße. Am viel  gescholtenen Freilufttreff in der Othrichstraße habe er seit Amtsantritt jedoch noch keine Jugendlichen angetroffen.

Erfreulich ist beispielsweise die Situation in Rothensee. AM Sportplatz treffen sich die Jugendlichen aus dem Stadtteil mit den Bewohnern des nahen Ausländerwohnheims, um gemeinsam Fußball zu spielen. Dort plant er bereits gemeinsam mit den Jungen Humanisten e.V. im Frühjahr ein Turnier.

Kontakt unter torsten.koenig@jga.magdeburg.de oder Telefon 540 6133.

(Quelle: Volksstimme, 07.11.2014)

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