Baum-Attacke bleibt ungeklärt

Ermittlungen eingestellt / Stadt muss nun selbst für Ersatz sorgen

Der mysteriöse Anschlag auf 200 frisch gepflanzte Bäume im Norden der Stadt bleibt wahrscheinlich unaufgeklärt. Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen eingestellt. Das Tiefbauamt der Stadt erhielt die enttäuschende Nachricht mit Schreiben der Staatsanwaltschaft vom 16. Februar. Das Verfahren sei eingestellt worden, da der Täter nicht ermittelt werden konnte. Zwar hatte es zu Beginn Hinweise auf einen möglichen Verursacher gegeben, der Verdacht hat sich aber nicht erhärten lassen.

Damit bleibt die Stadt als damaliger Auftraggeber für die Pflanzungen höchstwahrscheinlich auf dem Schaden sitzen. Und der ist erheblich. Baumsachverständige rechneten schon im August 2014, nachdem der Anschlag entdeckt worden war, mit Totalschaden in Höhe von rund 40 000 Euro. Die unbekannten Täter hatten - wahrscheinlich in der ersten Augusthälfte 2014 - zugeschlagen und insgesamt 200 junge Bäume, die erst im November 2013 gesetzt worden waren, an- und teilweise sogar ganz umgesägt. Die meisten der angesägten Bäume sind so stark beschädigt, dass sie absterben werden, sind sich die Sachverständigen sicher. Betroffen sind unter anderem Ahornbäume und Schwarzpappeln am Glindenberger Weg sowie diverse Obstbäume auf einer Streuobstwiese am Sülzeanger im Kannenstieg. 

Für die Stadt in doppelter Hinsicht dramatisch, waren die betroffenen Bäume doch Ersatzpflanzungen für zuvor gefällte Bäume beim Straßenbau am Glindenberger Weg. Sterben nun die Bäume in Folge des Vandalismus, müssen auch sie ersetzt werden. So sehen es die Auflagen nach Bundesnaturschutzgesetz für Ausgleichsmaßnahmen vor.

Da aber kein Täter ermittelt werden konnte, kann die Stadt auch niemanden in Regress nehmen und muss die Kosten für die Neupflanzungen selbst stemmen. Aus welchem Topf das Geld dafür kommen soll, ist im Moment noch ebenso unklar wie Termin oder Standort der erneuten Ersatzpflanzung. Nur eines zeichnet sich ab: Der Glindenberger Weg wird es wohl nicht mehr werden. Allein schon wegen des asiatischen Laubholzbockkäfers, der in der Gegend bereits für diverse Notfällungen gesorgt hat.

(Quelle: Volksstimme: 20.03.2015)

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