Bus soll trotz neuer Straßenbahn weiter Verbindung zur Neustadt sein / Prüfauftrag für MVB
Die Grünen bleiben beim Thema Beibehalt der Buslinie 69 beharrlich. Der Bauausschuss wird heute zum ersten Stimmungsbarometer der anderen Ratsfraktionen.
„Wenn die Verwaltung den Besuch eines anderen Einkaufsmarkts empfiehlt, sollte sie auch die Umbettung der Verstorbenen vom Neustädter auf einen anderen Friedhof empfehlen“, schreiben die Grünen in einer aktuellen Stellungnahme. Zwar steht das Wort Ironie davor, doch wird der Ton in der Debatte um den 69er Bus damit schärfer.
Der Baubeigeordnete Dieter Scheidemann hatte zuvor als Antwort auf einen Grünen-Antrag erklärt, dass die Buslinie 69 vom Neustädter Feld zur Neuen Neustadt mit Fertigstellung der neuen Straßenbahntrasse hinfällig wird. Ein Parallelbetrieb sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Beliebte Einkaufsziele auf der Lübecker Straße würden nicht mehr erreichbar sein, weshalb Scheidemann auf die dann günstiger gelegene Innenstadt verwiesen hatte. Aber eben auch der Neustädter Friedhof würde in weite Ferne rücken, weshalb die Grünen so spitze Worte über die Totenumbettung formulieren.
Den Wegfall des 69er Busses wollen die Grünen aber verhindern. Weil jedoch der Verbleib der Linie gegebenenfalls die gesamte Nord-Süd-Trasse kippen könnte, betonen die Grünen in einem Änderungsantrag zu ihrer eigenen Forderung, dass die Buslinie nur fahren dürfe, wenn die Wirtschaftlichkeit der neuen Tramlinie nicht gefährdet wird. Dies sollen die MVB nun überprüfen. Nach Ansicht der Grünen ist genug Zeit, da die Bahn schließlich frühestens erst 2019 vom Damaschkeplatz zum Hermann-Bruse-Platz rollen soll.
Wie die Meinung der anderen Stadtratsfraktionen zum Thema 69er ist, wird sich heute Nachmittag beim Bau- und Verkehrsausschuss zeigen, in dem der Grünen-Prüfantrag erstmals zur Abstimmung steht. Auch wenn sein Votum noch keine endgültige Entscheidung darstellt, gibt es eine gute Prognose für die Stimmungslage im Stadtrat ab.
(Quelle: Volksstimme, 18.06.2015)
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