Pfingstgemeinde schließt die Pforte

Bislang geduldete Nutzung eines Durchgangs wird nach wiederholten Einbrüchen und Vandalismus aufgehoben

Es war bislang eine immer gern genutzte Abkürzung zwischen Otto-Nagel-Straße und Johannes-R.-Becher-Straße gewesen, sagt Seniorpastor Thorsten Moll über den Durchgang zwischen dem Gemeindehaus und dem benachbarten Wohnblock. Doch der ist seit einigen Tagen verschlossen. Grund für die Pfingstgemeinde Vaters Haus diesen Schritt zu gehen, waren wiederholte Einbrüche und Vandalismus an der Einrichtung im Innenhof mehrerer Zehngeschosser im Kannenstieg.

Der ehemalige Kindergarten wird nicht nur von der Gemeinde genutzt, einige Räume werden auch als Wohnungen vermietet. Und genau jene Mieter hatten in jüngster Zeit immer wieder ihre Sorgen geäußert. „Innerhalb kurzer Zeit hat man viermal in unseren Keller eingebrochen“, sagt Moll. Mit schwerem Gerät wurden die Stahltüren aufgestemmt, Räder u. a. gestohlen. Inzwischen wurden die Kellerfenster mit dicken Rohren gesichert. Auch Reifen seien schon zerstochen worden.

Der „Gipfel der Dreistigkeit“ sei erreicht gewesen, als ein Mitarbeiter sein Rad am Zaun im Durchgang angeschlossen hatte und nur kurz ins Büro ging. Als er zurückkam, hievten es Jugendliche gerade über den Zaun in Richtung Nagelstraße. Damit diese und weitere Übeltäter nicht mehr so einfach dort entlang kommen, hatte die Pfingstgemeinde sich nun entschlossen, den Durchgang dauerhaft zu verschließen.

„Er war schon immer ein Privatweg, weil er über unser Grundstück führt. Ein Schild weist auch daraufhin“, sagt der Pastor. Darauf habe man auch immer wieder die Nutzer hingewiesen, wenn sie sich daneben benahmen. Doch mitunter wurde man dann noch beleidigt. „Wir haben gedacht, dass man die Abkürzung wertschätzen würde. Doch das hat nicht funktioniert“, stellt Thorsten Moll fest.

Die bislang geduldete Nutzung wolle man nun nicht weiter tragen. Diese Entscheidung sei mit Bedauern getroffen worden, mit Blick auf jene, die den Weg ohne Hintergedanken als Abkürzung nutzten. „Das ist nicht schön, für die die sie geliebt haben“, sagt er.

„Wir wollen uns eigentlich nicht verschließen“, ergänzt er. Das Gelände steht grundsätzlich offen. Wenn Leute kommen und beispielsweise die Spielgeräte nutzen, sei das in Ordnung. Wenn sie damit aber nicht vernünftig umgehen oder Müll hinterlassen, höre das Verständnis auf, erklärt der Pastor.

„Wir haben einen Teil unserer Fläche abgetrennt und als Grillplatz eingerichtet. In den umliegenden Wohnhäusern haben wir Zettel eingeworfen und erklärt, dass die Nachbarn diesen unentgeltlich nutzen könnten“, erzählt er. Doch gekommen sei keiner. Stattdessen kletterten Jugendliche über den Zaun und zerstörten den Grillplatz. „Das wird nicht respektiert und das macht mich traurig“, sagt Pastor Thorsten Moll.

(Quelle: Volksstimme, 27.01.2017)

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