Blühende Landschaften für Nord

Wohnungsbaugenossenschaft verwandelt Abrissflächen mit Vereinshilfe in Bienenweiden

Die Guericke-Genossenschaft will zwei ehemalige Abrissflächen in Nord in „Blühende Landschaften“ verwandeln. Der Verein Bienenweide unterstützt das Projekt zur Verbesserung des Nahrungsangebots für Insekten.

In Anlehnung an den berühmt-berüchtigten Ausspruch Helmut Kohls nach der Wiedervereinigung trägt die Spezialsaatmischung den Namen „Blühende Landschaft“. Sie wird ab April auf der ehemaligen Abrissfläche an der Helene-Weigel-Straße/Pablo-Picasso-Straße ausgebracht. Wenige Wochen später grünt und blüht es dann auf vielfältige Art und Weise und „das bis Oktober durch“, wie Nils Lichtenberg, Vorsitzender des Bienenweide e. V., erklärt. Der junge Verein (Gründung Februar 2016) setzt sich für die Verbesserung des Nahrungsangebotes für Wildbienen sowie Insekten aller Art ein.

Anstoß für die Blumenaktion war die jüngst abgelaufene Versteigerung der Bauzaungalerie an der Baustelle am neuen Domquartier. Lichtkünstler Daniel Lehmann hatte den Bienenweide-Verein als Empfänger der durch den Verkauf seiner 14 Bilder erzielten Erlöse vorgeschlagen. 1842 Euro konnten die Vorstände der Wohnungsbaugenossenschaft „Otto von Guericke“, Karin Grasse und Oliver Hornemann, am Dienstag an Nils Lichtenberg und seine Mitstreiterinnen Nadine Erdmann und Nicole Parks übergeben.

Vereinsarbeit gesichert

„Damit können wir die Vereinsarbeit für vier Jahre sichern“, sagt der Vorsitzende. Die Begrünung der gut 6600 Quadratmeter großen Wiese im Kannenstieg gibt es quasi dazu. Eine fast ebenso große Fläche an der Victor-Jara-Straße im Stadtteil Neustädter See wird ebenfalls in eine „blühende Landschaft“ verwandelt. Und das für mindestens vier bis fünf Jahre, da die Pflanzen der Saatmischung mehrjährig wachsen. „Das ist eine ideale Zeit für Bienenweiden“, weiß Nils Lichtenberg.

„Wir wollen damit einen Teil zum Naturschutz leisten“, sagt Karin Grasse. Die Wiese im Kannenstieg war bereits als Naturwiese ausgewiesen und wurde nur zweimal im Jahr gemäht. Außerdem wurden spezielle Igelquartiere auf den Grundstücken der Genossenschaft eingerichtet. „Wir wollen im Kannenstieg noch eine richtige Naturecke für Wildtiere einrichten“, blickt sie noch voraus.

Die Bienenweide mit einem Anteil von 40 Prozent Wildblumen und 60 Prozent Kulturpflanzen wird nicht vorrangig für Honigbienen angelegt – die ohnehin nur 0,36 Prozent aller Bienen ausmachen – sondern für ihre wilden Artgenossen. Von deren über 500 Arten in Deutschland sind über die Hälfte bedroht, sagt Nils Lichtenberg.

Zwei betreute Flächen

Der Verein betreut bislang zwei weitere Bienenweiden, eine im baden-württembergischen Niederstetten sowie eine in Cobbel im Norden Sachsen-Anhalts. Dort können auch Patenschaften für Teilflächen übernommen werden. „Wir freuen uns über jede Patenschaft, da wir nur so neue Bienenweiden finanzieren können“, sagt der Vereinsvorsitzende.

Weitere Infos unter www.bienenweide.org sowie www.bauzaungalerie.de.

(Quelle: Volksstimme, 14.03.2018)

Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    clasen (Mittwoch, 14 März 2018 18:01)

    Die Idee finde ich sehr gut, um eine blühende Wiese zu bekommen müsste das Problem mit den Hunden gelöst werden denn leider ist dies zur zeit ein Hunde- Klo, und Trampelweg zu den Garagen

Jetzt erhältlich - Ausgabe 60
Jetzt erhältlich - Ausgabe 60
Besucherzaehler
Unsere Partnerseite- www.neustaedtersee.de
Unsere Partnerseite- www.neustaedtersee.de

kannenstieg.net ist auch auf Facebook. Immer aktuell und keine News verpassen!