Hundesportler hoffen auf Hilfe nach 100 000-Euro-Brand

Polizei vermutet Brandstiftung im Vereinsheim am Sülzegrund / Große Bestürzung bei Vereinsmitgliedern

 „Wir sind am Boden zerstört“, sagt Jutta Schönemann, Vorsitzende des Hundesportvereins Magdeburg-Nord e. V. Am Dienstagmorgen ist das Vereinsheim am Großen Kannenstieg komplett ausgebrannt. Die zwölf Mitglieder stehen vor dem Nichts.

Gegen 6.30 Uhr wurde die Feuerwehr von einem Zeugen alarmiert. Viel retten konnte sie nicht mehr, die Flammen zerstörten das gesamte Mobiliar, eine voll ausgestattete Küche, Trophäen und Ausbildungsmaterialien.

Der Verein selbst führte in den Räumen Seminare zum Hundesport durch. Eine Hundeschule nutzte sie für Erste-Hilfe-Kurse an Hunden. „Zweimal wöchentlich haben wir uns nach Feierabend zum Training getroffen“, erzählt Jutta Schönemann. Gemeinsam wurde im Anschluss gekocht und beisammengesessen. Die Mitglieder sind mit ihren Hunden bei Landeswettbewerben und Deutschen Meisterschaften im Hundesport erfolgreich. „Es ist eine tolle Gemeinschaft“, sagt die Stendalerin, die mit ihren Hunden „Kirsche“ und „Tschaka“ den weiten Weg aus ihrer Heimatstadt auf sich nimmt, um im Sülzegrund zu trainieren. Das ist nun erstmal aber nicht möglich.

Das Vereinsheim war versichert. Ein Gutachter will es sich nun anschauen. Erst wenn sein Gutachten vorliegt, steht fest, wie es weitergeht. „Die Feuerwehr hat gesagt, dass das Gebäude nicht mehr zu retten ist“, sagt die Vereinsvorsitzende niedergeschlagen. Geschätzter Schaden: 100 000 Euro.

Weil bei der Ankunft der Feuerwehr die Eingangstür des Vereinsheims offen stand, vermutet die Polizei, dass es möglicherweise einen Einbruch gegeben hat und die Täter mit dem Feuer ihre Spuren verwischen wollten. „Eine technische Ursache kann ausgeschlossen werden“, sagt Sprecherin Heidi Winter.

Es wäre nicht der erste Einbruch in dem weit entfernt vom nächsten Nachbarn gelegenen Objekt. Schon 2016 hatten es unbekannte Täter aufgesucht und einen Rasentraktor mitgenommen. „Der ist immens wichtig für die Pflege des Hundeplatzes“, sagt Jutta Schönemann. Erst ein Jahr später konnte ein neues Modell angeschafft werden. Er wurde nun ebenfalls ein Opfer der Flammen.

Ein Gutes hatte der Brand aber: Beim Sichten der Unterlagen fiel den Vereinsmitgliedern auf, dass sie am 1. Januar ihr 70-jähriges Bestehen hätten feiern können. „Wenn es irgendwie weitergehen kann, dann machen wir auch noch eine kleine Feier“, zeigt sich die Vereinschefin optimistisch. Doch alleine wird es für den kleinen Verein sicher schwer. „Wir sind über jede Hilfe erfreut“, sagt sie deshalb.

(Quelle: Volksstimme, 25.01.2020)

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