„Königskinder“ residieren im Kannenstieg

Kita der Pfingstgemeinde hat noch Kapazitäten / Neues Außengelände wartet auf kleine Abenteurer

Das Pandemiejahr samt Auflagen und Lockdown erschwerte den „Königskindern“ im Kannenstieg den Auftakt. Dennoch ist der christlichen Kita in der Johannes-R.-Becher-Straße der Start gelungen. 44 kleine Prinzen und Prinzessinnen werden derzeit betreut. Noch sind einige Kita-Plätze frei.

Es war ein denkbar schwieriges Jahr für Magdeburgs kleine Königskinder. Gerade erst konnten sie ihre Abenteuerburg zu Fuße ihrer Residenz im Kannenstieg in Beschlag nehmen, prompt verdarb Corona den Spaß. Ende September wurde das neu geschaffene Außengelände noch eingeweiht, im Oktober samt Kita wieder geschlossen. Das Coronavirus hatte sich in der Einrichtung ausgebreitet. Pädagogen, Eltern und einige Kinder waren infiziert. Nach Wochen der Quarantäne dann der erneute Lockdown – die Residenz der Königskinder verwaist.

16 Plätze sind bei den Königskindern noch frei

Keine kleine Prinzessin winkt von den Türmen herab, kein Prinz klettert die Burg empor. Eine Notbetreuung gibt es für die Jungen und Mädchen nicht. Dies nicht etwa, weil die Kita diese nicht vorhalten kann. Es fehle einfach der Bedarf, erklärt Kitaleiterin Michéle Moll. 44 Kinder hat die 40-Jährige inzwischen in ihrer Obhut. Bis zu 60 kann die Kita aufnehmen – Kinder ab 22 Monate bis zum Schuleingang. Sieben pädagogische Mitarbeiter betreuen den Nachwuchs, zudem arbeiten ein Hausmeister, eine Service- und eine Verwaltungskraft in der Einrichtung. „Wir wachsen, entwickeln uns stetig weiter, arbeiten auch immer weiter am Konzept“, erklärt sie. Derzeit werde beispielsweise eine weitere pädagogische Fachkraft gesucht, um noch mehr Kinder betreuen zu können. Der Bedarf in Magdeburg ist zweifelsohne da. Es müsse sich für die Betreuung nicht zwingend um Erzieher handeln, wichtig ist vielmehr, dass neben einem pädagogischen Hintergrund ein christlicher besteht.

Die Kita Königskinder ist eine Einrichtung der Pfingstgemeinde „Vaters Haus“ in Trägerschaft des Sozialwerks Gemeinde. Pastor Thorsten Moll hegte bereits vor über 20 Jahren den Wunsch, eine Kita zu eröffnen. Seit 1998, als die Gemeinde das ehemalige Kitagebäude in der Johannes-R.-Becher-Straße kaufte, arbeitete man darauf hin. Das Gros der Sanierungsarbeiten ist ehrenamtlich gestemmt und durch Spenden finanziert worden.

Gemeinde saniert weitgehend in Eigenregie

Was die Gemeinde in Eigenregie tun konnte, hat sie gemacht“, erzählt die Kitaleiterin, die selbst Mutter von drei Kindern ist. Im November 2019 konnte die Betreuung der ersten vier Königskinder aufgenommen werden, inzwischen ist die Einrichtung offiziell Teil der städtische Kita-Bedarfsplanung. Die freien Kapazitäten sind im Kita-Portal der Stadt zu finden. Dabei müssen die Kinder, die die Einrichtung besuchen, keinesfalls Gemeindemitglieder sein. „Man sollte jedoch offen für unser Konzept sein“, erklärt Michéle Moll.

Fokus auf christliche Werte und Erlebnispädagogik

Die Kita setze insbesondere auf die Vermittlung christlicher Werte. Es geht unter anderem um das Prägen von Werten wie Ehrlichkeit, Dankbarkeit, Barmherzigkeit, Selbstbeherrschung, Friedfertigkeit, Gerechtigkeit, Großzügigkeit, Freundlichkeit und Vergebungsbereitschaft. Vermittelt werden sie im täglichen Miteinander aber gern auch mittels biblischer Geschichten und Lieder im Morgenkreis oder bei Tischgebeten.

Dass die Vermittlung dieser Werte Religionen einen kann, zeigt, dass unter den Königskindern auch islamische Kinder sind, deren muslimischen Eltern es wichtig ist, dass in der Kitabetreuung verstärkt Wert darauf gelegt wird.

Konzept setzt auf familiäres Miteinander

Neben dem Glauben wird im Kita-Konzept besonders auf Natur- und Erlebnispädagogik gesetzt. Das Außengelände spiegelt dies in besonderer Weise wider. Es bietet nicht nur viel Platz zur Entfaltung der Kleinen, sondern gibt Gelegenheit zum Klettern, Matschen, Buddeln und Ausprobieren. „Wir sind wirklich sehr stolz auf und dankbar für das Geschaffene“, sagt Michéle Moll. Es sei eine sehr familiäre Kita, in der jeder das einbringt, was er kann, damit die Königstiger, -adler und -pinguine – so die Namen der drei Kitagruppen – eine schöne Kindheit haben. In Sachen Verwaltung helfe beispielsweise ihre Schwiegermutter, eine Schwägerin verwaltet die Trägerschaft, die andere habe den Außenbereich mit Burganlage, Tunnel, Garten und Sandkasten gestaltet.

Weitere Infos unter www.koenigskindergarten.de

(Quelle: Volksstimme, 20.01.2021)

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