Auf einmal war die Straße weg

Vorbereitungen für nächsten Abschnitt beim Gleisbau in der Johannes-R.-Becher-Straße

Etwas überraschend hat die nächste Etappe beim Trassenbau im Kannenstieg begonnen: Die Einfahrt zur Johannes-R.-Becher-Straße wurde bereits abgefräst. Die Zufahrt zu Ärztehaus, Altenheim und Wohnhäusern ist aber weiterhin möglich.

Ohne vorherige Ankündigung wurde jetzt der nächste Abschnitt im Bauabschnitt 6 der 2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn angegangen. Im südlichen Bereich der Johannes-R.-Becher-Straße hat die Fräsmaschine bereits die komplette Asphaltschicht abgetragen. Nur eine Schotterschicht ist übrig geblieben.

Mitten auf der Fahrbahn steht gestern Mittag ein einzelnes „Durchfahrt verboten“-Schild. Wer zum Ärztehaus mit Apotheke oder zum „Albert Schweitzer“-Pflegeheim möchte, muss sich über den angrenzenden Parkplatz drängeln. Eng war es dort ohnehin schon – und jetzt soll noch der Verkehr von der Straße dazukommen?

Fehler der Baufirma

Nach Angaben von Tim Stein, Sprecher der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), handelte es sich bei dem stehen gelassenen Schild lediglich um ein Versehen der Baufirma. Es sei noch am Nachmittag entfernt worden, erklärt er auf Volksstimme-Anfrage. „Die Straße ist nun auch offiziell wieder befahrbar“, sagt er weiter.

Bei den Arbeiten handelt es sich um eine vorbereitende Baumaßnahme, damit demnächst mit dem Leitungsbau begonnen werden kann. „Der Bitumen wurde abgetragen und wird nun recycelt“, sagt Tim Stein weiter. Im Zuge des Gleisbaus wird die gesamte Johannes-R.-Becher-Straße samt Fahrbahn, Haltestellen und Gehwege neu angelegt und gestaltet. Zwischen Hanns-Eisler-Platz und der künftigen Endhaltestelle am Neuen Sülzeweg kann man das Ergebnis bereits sehen, dort sind die Arbeiten am weitesten fortgeschritten. Im Bereich des Eislerplatzes wurde beispielsweise auch schon der westliche Gehweg angelegt.

Ursprünglich hatte es von Seiten der MVB geheißen, dass der letzte verbliebene Abschnitt in Richtung Ebendorfer Chaussee erst begonnen wird, wenn der Bereich am Eislerplatz fertiggestellt ist. Dass dort nun aber schon mit dem Abfräsen der Asphaltschicht losgelegt wurde, habe unter anderem mit der Verfügbarkeit von Baufirmen zu tun, sagt der MVB-Sprecher.

Baustart im Februar?

Lange bleibt die Schotterschicht aber nicht als Fahrbahn erhalten. Wenn es die Witterung zulässt, beginnen dort die weiteren Baumaßnahmen, kündigt Tim Stein an, inklusive Vollsperrung des Bereichs. Seinen Angaben nach könnte das bereits im Verlauf des Februars geschehen.

Die gut einen Kilometer lange Strecke ist Teil der 2. Nord-Süd-Verbindung für die Straßenbahn, an der seit über einem Jahrzehnt gebaut wird. Die neue Strecke, auf der künftig die Linie 8 fahren soll, führt von der Becherstraße aus in den Milchweg, durch den Birkenweiler bis ins Neustädter Feld. Von dort geht es weiter bis zum Damaschkeplatz. Bis auf einen kurzen Abschnitt am Lorenzweg muss diese gesamte Strecke erst noch gebaut werden. Nach aktuellem Stand gilt eine Inbetriebnahme frühestens im Jahr 2024 als wahrscheinlich.

(Quelle: Volksstimme, 21.01.2021)

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