Bleibt der 69er, wackelt die Trasse

Beigeordneter erklärt Gründe für Wegfall der Buslinie nach Bau der Nord-Süd-Verbindung

Es gibt wenig Chancen für den Erhalt der Buslinie 69, wenn die neue Straßenbahn erst einmal ins Neustädter Feld fährt. Eine politische Kehrtwende im Stadtrat und umfangreiche und teure Neuplanungen der MVB wären notwendig.

Einer der am häufigsten vorgebrachten Kritikpunkte an der geplanten Straßenbahntrasse ins Neustädter Feld ist der Wegfall der direkten Verbindung zur Lübecker Straße. Weil ein Parallelverkehr nicht möglich ist, wird nach der Fertigstellung die Buslinie 69 eingespart. Sie verbindet derzeit noch das Neustädter Feld mit der Neustadt. Die Trassengegner monieren, dass sie Kaufland, den Neustädter Friedhof und andere Einrichtungen an der Lübecker Straße schwieriger erreichen können.

Die Grünen-Stadträte Olaf Meister und Jürgen Canehl hatten sich in der April-Sitzung des Problems angenommen und den Beibehalt der Linie per Antrag gefordert. In einer Stellungnahme räumt der zuständige Beigeordnete Dieter Scheidemann dem Ansinnen aber wenig Chancen zur Umsetzung ein. Bereits seit Ende der 1990er Jahre sei der Wegfall der Linie Bestandteil der Planungen gewesen, erläutert er zunächst. Die Hauptziele der Fahrgäste seien ohnehin in der Innenstadt, behauptet er, wichtige Ziele in anderen Stadtteilen könnten meist mit einmaligem Umsteigen erreicht werden. Weiterhin geht er davon aus, dass die meisten Nutzer des 69er Busses auch jetzt schon in die Innenstadt fahren würden. Sie müssten sich „zweifelsohne umgewöhnen und ihr Verkehrsverhalten den neuen Angeboten anpassen“, stellt Scheidemann fest und wirbt für die „vielen neuen Fahrtmöglichkeiten“. Im Bereich der Kritzmannstraße könne man zudem weiterhin die Linie 71 nutzen, um zur Kastanienstraße zu gelangen. Die Bewohner des südlichen Neustädter Felds könnten künftig mit der Straßenbahn in 11 Minuten zu den Geschäften in der Innenstadt zum Einkaufen fahren.

Grundlage für die Planungen der MVB sei auch gewesen, Busse samt Personal und damit Kosten zu sparen, erklärt der Beigeordnete weiter. Sechs Busse sollen durch den Wegfall der Linie 69 eingespart werden. Würde man sie beibehalten, wäre zudem auch die Nachfrage auf der neuen Straßenbahnstrecke geschwächt.

Würde der Stadtrat den Grünen-Antrag beschließen, würde dies eine Umkehr bedeuten und eine Neuplanung und –berechnung durch die MVB erfordern, warnt er. Geld dafür sei nicht eingeplant. Zudem könnte die Beibehaltung der Linie 69 bedeuten, dass die gesamte Wirtschaftlichkeit der 2. Nord-Süd-Verbindung im Norden infrage gestellt wird. Die Förderung durch Bund und Land wäre dann im schlimmsten Fall gefährdet.

Am 9. Juli soll der Stadtrat über den Antrag zum Erhalt der Buslinie 69 abstimmen.

(Quelle. Volksstimme, 11.06.2015)

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Kommentare: 1
  • #1

    Seidel stefan (Donnerstag, 11 Juni 2015 13:11)

    Muss das sein weil viele ältere Menschen haben da oben ihre Grace zu stehen wo sie ihre Autos drin haben an der entstellen der Buslinie und wo soll man den noch so parken wenn sie alle ihre Autos auf den Parkplatz stellen dann können sie ja besser fahren früher dürfte man ja auch nicht die Autos an strassen Rand stellen wie heute in der strasse

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