Zum Artikel „GWA diskutiert alternative Streckenführung“, Nordstrang der 2. Nord-Süd-Verbindung der Straßenbahn vom 12. Juli:
Der Vorschlag der örtlichen Arbeitsgruppen Gemeinwesenarbeit GWA ist durchaus geeignet, dem Vorhaben wenigstens ein bisschen Sinn zu verleihen. In Reform führt die Bahntrasse ja auch erst infolge der Bürgereinsprüche zum Einkaufstempel und dann um das Wohngebiet herum statt mitten hindurch.
Schon hier zeigte sich verkehrs- und bedarfsplanerisches Unvermögen und hätte eigentlich zum Nachdenken bei unseren erwählten Entscheidungsträgern führen sollen. Dass der konstruktive Vorschlag „aus dem Volke“ in so kurzer Zeit 784 ausgewiesene Befürworter (man zeichnet mit Namen und Adresse im Gegensatz zu staatlich organisierten Wahlen!) gefunden hat, spricht eine deutliche Sprache. Man möge das mal hochrechnen! Das ist nämlich nur die Spitze des Eisberges!
Wöchentliche Kritik an den Bauabläufen
Dazu kommt beinahe wöchentlich ausschließlich Kritik aus der Bürgerschaft an den noch offenen oder im Bau befindlichen MVB-Vorhaben. Befürworter melden sich dagegen nicht zu Wort. Wer will sich auch so bloßstellen? Es gehört nun aber zur bevorzugten Taktik unseres Oberbürgermeisters, einer sachlichen Auseinandersetzung durch den Verweis auf angeblich ausschließlich in seinem Sinne begründete Gegen-Mehrheiten aus dem Wege zu gehen. Und dies ohne den geringsten Beweis dafür! Die Unerreichten werden einfach vom OB vereinnahmt. Dagegen wehre ich mich ausdrücklich. Oder hat Herr Trümper klammheimlich eine Gegen-Umfrage vorgenommen? Dann hätte er das bei den beiden letzten Oberbürgermeister-Wahlen doch mal tun sollen und ihm wäre klar geworden, dass bei diesen jeweils mehr als 150 000 der 190 000 Wahlberechtigten sich trotz flächendeckender monatelanger Werbung und Parteiunterstützung dennoch nicht für ihn erwärmen konnten.
Auf großer Fahrt, bis es knirscht
Woran mag das nur gelegen haben? Statt Analyse Luftrechnungen allerorten. Doch „Wir sind auf Kurs!“ und so fährt unser Kommunal-Kapitän auf großer Fahrt eben auch bis es knirscht.
Jürgen Hollerbuhl, 39112 Magdeburg
(Quelle: Volksstimme, 22.07.2017)
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Sarah (Samstag, 22 Juli 2017 20:33)
Leider wird es immer solche schreienden Ewiggestrige wie Herr Hollerbuhl, der die letzten Jahre wirklich alle versucht den Menschen entlang der Strecke zu schaden, geben. Sei es aus Unkenntnis oder Geltungssucht..es sei dahingestellt.
Es kann doch von knapp 700 Stimmen niemand auf eine größere Menge "hochrechnen", das hat weder etwas mit Demokratie noch mit Menschenverstand zu tun und ist einfach ein Griff in die Kiste der Behauptungen.
Die Strecke die als "Alternative" vorgeschlagen wurde, ist absoluter Unsinn und erfüllt nicht im Geringsten die gesteckten Ansprüche. Genau jenes ist vermutlich was Herr Hollerbuhl will, so die Strecke ändern und beeinflussen bis seine eigenen Ressentiments bestätigt sind.
Ich kann solchen Menschen nur den Umzug in eine andere Stadt empfehlen.