Mannschaft des 1. FC Magdeburg will sich für Kinder und Jugendliche im Kannenstieg engagieren
Einen Bolzplatz mit einem richtig starken Partner, das gibt es seit gestern im Kannenstieg. Kein Geringerer als die Top-Mannschaft des 1. FC Magdeburg hat für den nagelneuen Platz in der Hans-Grundig-Straße die Patenschaft übernommen.
„Wir sollten jetzt langsam anfangen“, sagte Simone Andruscheck gestern Nachmittag am Bolzplatz. Die Chefin des Stadtgartenbetriebs und Magdeburgs Kinderbeauftragte Katrin Thäger wollten FCM-Spieler Dennis Erdmann die Patenschaftsurkunde übergeben. Magdeburgs Abwehrchef war allerdings umringt von Fans — Autogramme geben auf Trikots, Mützen, auch Fußballschuhe wurden ihm hingehalten, auf Autogrammkarten, die er mitgebracht hatte, und auf Arme von Fans. Dann eiste er sich aber doch los und es wurde kurz offiziell.
Im Namen der Mannschaft übernahm er von Katrin Thäger die Patenschaftsurkunde für den Bolzplatz. Katrin Thäger freute sich, dass für den Platz Magdeburgs Fußballmannschaft Nummer eins gewonnen werden konnte. Das sei ein starkes Zeichen für die Kinder und Jugendlichen im Kannenstieg und für den Stadtteil, meinte die Kinderbeauftragte. Dennis Erdmann „warf den Ball zurück“. Die Mannschaft stehe hinter der Patenschaft und werde sich nach Kräften auch dafür einsetzen. Und wenn es seine Zeit zulasse, werde er auch ganz spontan zum Kicken vorbeischauen. Erdmann hat in seiner Kindheit und Jugend selbst Bolzplatzerfahrungen gesammelt. „Ein Bolzplatz ist wichtig für einen Stadtteil. Dort lernen die Kinder nicht nur Fußball spielen, sondern auch Spielregeln, sie lernen sich durchzusetzen, Gemeinschaftssinn, aber auch mit Niederlagen und Schmerzen umzugehen“, sagte der Fußballprofi. Das sei alles viel besser, als ständig nur mit dem Handy abzuhängen.
Wie genau die Patenschaft aussehen könnte, darüber werde sich die Mannschaft auf jeden Fall Gedanken machen. „Vielleicht organisieren wir ein Turnier oder Ähnliches.“
Einen kurzen Test des DJ-Pults ließ sich Erdmann nicht entgehen und war begeistert. Dann war allerdings der erste offizielle Patenschaftsbesuch auf dem Bolzplatz im Kannenstieg auch schon vorbei. Die Pflicht rufe. Zwar sei gerade Länderspielpause für die Mannschaft, aber die Arbeit gehe dennoch weiter, verabschiedete sich Dennis Erdmann. Für die jugendlichen Kicker des Stadtteils, von denen der eine oder andere mit Sicherheit von einer Karriere im Profifußball träumt, war das kein Problem, sie setzten ihr Spiel auf dem neuen Bolzplatz fort.
Insgesamt hat die Stadt 210 000 Euro in die Anlage investiert. Und den Kindern und Jugendlichen im Kannenstieg damit einen Wunsch erfüllt. In einer Umfrage, was sie sich für ihren Stadtteil wünschen, stand ein Bolzplatz ganz oben auf der Liste.
Und der Platz werde auch sehr gut angenommen, sagte Torsten König, Streetworker für die nördlichen Stadtteile von Magdeburg. Bei gutem Wetter sei der Platz bis in den Abend hinein gut besucht. Es habe sich gelohnt, dass die Kinder und Jugendlichen des Stadtteiles an den Planungen beteiligt worden seien.
Offiziell übergeben wurde die Anlage, zu der auch Klettergerüst und eine Märchen-App gehören, bereits am 21. September. An diesem Tag sollte auch ein erstes Turnier auf dem Bolzplatz stattfinden. Wegen Regen – eine Seltenheit in diesem Sommer – musste das Turnier aber abgesagt werden. Es soll am 19. Oktober nachgeholt werden.
(Quelle: Volksstimme, 11.10.2018)
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