Projekt der Pfeifferschen Stiftungen hilft gegen Vereinsamung im Alter mit Mittagstisch, Sportgruppen und Beratung
Über zwei Millionen Männer und Frauen über 80 Jahre wohnen in Deutschland allein; meist blieben sie zurück, als ihre Ehepartner starben. Experten rechnen damit, dass diese Zahl aufgrund der gestiegenen Lebenserwartung noch deutlich wächst. Die Gefahr steigt, mit zunehmendem Alter einsam zu werden.
Bundesseniorenministerin Franziska Giffey und Franz Müntefering, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (Bagso), zeichneten auf dem Fachkongress „Einsamkeit im Alter vorbeugen – aktive Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen“ in Berlin zum ersten Mal die besten Initiativen gegen Einsamkeit im Alter aus. Motto des bundesweiten Wettbewerbs: „Einsam? Zweisam? Gemeinsam!“
Die Pfeifferschen Stiftungen haben dabei mit dem Projekt „Treffpunkt Wohncafé“ im Milchweg in der Offenen Kategorie den 3. Platz erreicht. Es gab insgesamt 601 Bewerbungen in fünf Kategorien. Eine sechsköpfige Jury aus Kommunen, Wissenschaft und Politik wählte die 15 Sieger in einer gemeinsamen Sitzung aus.
Über die Würdigung freut sich Steffi Ginap, Leiterin des Bereiches „Ambulant im Quartier“ bei Pfeiffers und für das Projekt im Milchweg 31 verantwortlich. Seit August 2015 kooperieren hier die Pfeifferschen Stiftungen und die Wohnungsbaugenossenschaft „Otto von Guericke“ eG. Im Hochhaus ist Parterre ein Nachbarschaftstreff mit Wohnküche eingerichtet. „Es geht darum, auf den demografischen Wandel zugeschnittene Quartierskonzepte zu entwickeln. Wir machen das hier“, sagt Steffi Ginap. Zu den wichtigsten Aktivitäten des Projekts zählen der wöchentliche Mittagstisch, mehrere Seniorensportgruppen, allgemeine Beratung und spezielle Wohnraumberatung sowie die wohnortnahe Vermittlung von Hilfs- und Unterstützungsdiensten. „Das Miteinander der Menschen und die Initiierung von Kontakten sind handlungsleitend“, so Steffi Ginap.
Ihre Mitarbeiterin vor Ort, Sabrina Mewes-Bruchholz, berät zu allen Fragen rund um das Alter und koordiniert ein engagiertes Team von Ehrenamtlichen. „Ohne dies wären die vielen Angebote von Begegnung, Bewegung und Bildung nicht möglich“, erklärt Steffi Ginap weiter.
(Quelle: Volksstimme, 28.03.2019)
Kommentar schreiben