Stadt schreibt Sozialprojekt in Nord erneut aus

Nach Schließung des Begegnungszentrums im Kannenstieg wird nach einem Träger als Ersatz gesucht

Auch wenn die Stadt noch ein kleines Hintertürchen offen gelassen hatte: Die Euro-Schulen Magdeburg haben das Sozialprojekt „Miteinander leben im Stadtteil Nord“ wie angekündigt zum 31. Dezember auslaufen lassen, wie Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra auf Anfrage bestätigt. Das darüber betriebene Begegnungszentrum in der Johannes-R.-Becher-Straße bleibt somit geschlossen.

Der Träger hatte fehlende Arbeitssicherheit als Grund für den Rückzug angegeben. Ein Sachverständiger hätte „schwerwiegende Mängel“ festgestellt, hieß es. Weil im Verlauf der zehn Jahre, in denen das Projekt vor Ort im Kannenstieg lief, die Teilnehmer- und Besucherzahlen gestiegen waren, sei ein Weiterbetrieb nicht möglich gewesen. Ein alternatives Objekt, um die Tauschbörse, das Internetcafé oder den Mutter-Vater-Kind-Treff fortzuführen, war nicht gefunden worden.

Zweifel an Begründung

Die Begründung war von der Stadt angezweifelt worden. „Es bleiben erhebliche Zweifel an der Glaubwürdigkeit und Plausibilität der angeführten Bedenken“, hatte die Stadtsprecherin mitgeteilt.

Um das Projekt zur sozialen und beruflichen Integration in Nord fortzuführen, haben das Sozial- und Wohnungsamt sowie das Jobcenter jetzt ein Interessenbekundungsverfahren gestartet. Damit soll ein neuer Träger gefunden werden. 15 Arbeitslose sollen darüber eine Arbeitsgelegenheit erhalten. Sie sollen stabilisiert und individuell sozialpädagogisch begleitet werden.

Das Stadtteilprojekt für die Sozialregion Nord ist zunächst vom 1. Juli 2020 bis 28. Februar 2021 geplant. Dazu gehören die Stadtteile Kannenstieg, Neustädter See, Neue Neustadt und Neustädter Feld. Ziele des Projekts sind unter anderem auch der Abbau von Vermittlungshemmnissen und die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit. Insbesondere die soziale und berufliche Integration in den ersten Arbeitsmarkt steht dabei im Vordergrund.

Zusätzlich sollen eine Verbesserung der Lebensqualität in der Region erreicht und Angebote im Wohnumfeld geschaffen werden. So ist die Umsetzung kultureller, sportlicher, familiärer, sozialer und bildungspolitischer Teilprojekte geplant.

Gefördert wird das Projekt durch Mittel der Landeshauptstadt und des Jobcenters. Die Stadt stellt insgesamt 53 000 Euro zur Verfügung: für die Anschubfinanzierung sowie für die Kosten der sozialpädagogischen Betreuung (soziale und berufliche Integration) und der dafür notwendigen Sachkosten. Das Jobcenter übernimmt die Kosten der Teilnehmeranleitung und zahlt den Teilnehmern eine Mehraufwandsentschädigung für die Umsetzung der Arbeitsgelegenheiten.

Infos auf Veranstaltung

Einzelheiten zu dem Verfahren werden am kommenden Donnerstag, 30. Januar, um 9 Uhr auf einer Infoveranstaltung im Jobcenter, Otto-von-Guericke-Straße 12a, Raum 5107, vorgestellt. Dabei werden der zeitliche Ablauf, die Inhalte der Konzepte, Rahmenbedingungen und weitere Details besprochen. Interessenten werden gebeten, sich bis 27. Januar unter Tel. 540 36 12 oder per E-Mail an juliane.koch@soz.magdeburg.de anzumelden.

(Quelle: Volksstimme, 23.01.2020)

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