Millionenprojekt im Kannenstieg

Genossenschaft will Wohnungen in der Otto-Nagel-Straße modernisieren / Kooperation mit der Wobau geplant

In der Otto-Nagel-Straße wird ein Zehngeschosser saniert. Ein Hauseingang bekommt Sozialwohnungen, im zweiten Aufgang werden die Grundrisse komplett geändert. Außerdem soll der nächste Giebel mit einem Großgraffito gestaltet werden.

Erst vor wenigen Wochen hatte die Magdeburger Wohnungsbaugenossenschaft (MWG) angekündigt, am Neustädter See in der Victor-Jara-Straße ein neues Wohngebäude zu errichten. Nun berichtet Vorstandssprecher Thomas Fischbeck von einer weiteren millionenschweren Investition in das Wohngebiet Nord. Diesmal steht auf der anderen Seite des Magdeburger Rings ein Zehngeschosser in der Otto-Nagel-Straße im Fokus.

„Wir werden die beiden Eingänge 7 und 8 mit derzeit noch 80 Wohnungen komplett erneuern“, sagt Fischbeck. Aktuell werden die Wohnungen deswegen nach und nach leergezogen, um Platz für die geplanten Bauarbeiten zu haben. Von den 36 verbliebenen Mietern konnten bereits mit 24 neue Verträge geschlossen werden. Bis alle Wohnungen frei sind, wird es noch bis zum vierten Quartal 2021 dauern, rechnet der MWG-Vorstand.

Dann erst soll der Umbau beginnen, der gut zwei Jahre dauern wird. Dabei werden in einem Eingang Wohnungen eingerichtet, die nur für Mieter mit einem Wohnberechtigungsschein gedacht sind. „Damit werden wir unserer sozialen Verantwortung als Genossenschaft gerecht“, sagt Thomas Fischbeck.

Zahl der Wohnungen sinkt

Im zweiten Aufgang werden die Grundrisse aller Wohnungen komplett geändert, so dass es von Ein- bis Fünf-Raum-Wohnungen alles geben wird. „Der Bedarf gerade an großen Wohnungen für Familien ist da“, wie er sagt. Insgesamt wird die Zahl der Wohnungen durch die Maßnahme von 80 auf 61 Wohnungen reduziert. So soll die gesamte 1. Etage für die Mietergemeinschaft hergerichtet werden – ein Novum für die Genossenschaft. Aufenthaltsflächen oder eine Werkstatt könnten dort entstehen, die von allen Generationen genutzt werden, so die Idee dahinter. Wenn das Konzept aufgeht, könnte man es auch in weitere Zehngeschosser in Nord transportieren, sagt er.

In Sanierung und Umbau sollen gut 4,6 Millionen Euro investiert werden. „Wir wollen damit ein Zeichen in den Kannenstieg geben und zeigen: Hier gibt es eine Entwicklung“, sagt Thomas Fischbeck.

Pläne gibt es auch für die Giebelwand des Zehngeschossers zur Ebendorfer Chaussee, wie er weiter verrät. Gemeinsam mit der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft (Wobau), der das benachbarte Haus gehört, arbeite man derzeit an einer Gestaltung. Anfang des neuen Jahres soll vorgestellt werden, was dort genau geplant ist.

Ganzes Quartier entwickeln

Auf der anderen Seite des Rings hatte die MWG in den Vorjahren bereits zwei 35 Meter hohe Giebelwände von Graffitikünstlern gestalten lassen. Ein Mädchen auf einer Schaukel und ein Junge mit Fußball grüßen seitdem die Autofahrer auf der Schnellstraße. Mit der Wobau soll auch das gesamte Quartier der Zehngeschosser entwickelt werden.

Wie es mit den nahegelegenen Eingängen der Otto-Nagel-Straße 1-3 weitergeht, ist indes unklar. Die stehen seit Jahren leer, ihr Zustand wird dadurch nicht besser. „Wir haben uns mehrfach darum bemüht, sie zu erwerben“, sagt der Vorstandssprecher. Die Angebote seien vom Eigentümer aber als zu niedrig eingestuft worden, meint er. Die Volksstimme hat dort eine Anfrage gestellt, die Antwort steht aus.

(Quelle: Volksstimme, 02.12.2020)

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