Wandbild an Ebendorfer Chaussee sollte auf Privatinitiative erhalten werden / MVB wollen Sichtschutzwand aber komplett neu gestalten
Wann immer ein Journalist etwas über den „Aufschwung Ost“ schreibt, ist die Chance groß, dass er zur Bebilderung ein Motiv aus Magdeburg verwendet. An der Straßenbahnstrecke in der Ebendorfer Chaussee ist es zu finden. Ein Wandbild, das dort vor gut 30 Jahren angebracht worden war, um für das Aufbauprogramm für die neuen Bundesländer zu werben. Das verwitterte Aussehen ist dabei symbolträchtig für all das, was damals nicht so gut gelaufen ist. Phillipp Rau findet, dass das Bild deshalb erhalten bleiben sollte. Deshalb hatte er bereits 2019 bei den Magdeburger Verkehrsbetrieben (MVB) angefragt, ob er das Wandbild sanieren darf. Das Verkehrsunternehmen gab die Einwilligung, Rau machte sich an die Vorbereitungen. Über 1000 Euro hat er dafür zusammengebracht. Er holte verschiedene Angebote von Malerfirmen ein und fand ein passendes. Als es jetzt losgehen sollte, fragte er sicherheitshalber bei den MVB nach, ob er weiterhin das Bild erneuern darf. Dann kam die überraschende Antwort, dass es nicht mehr möglich sei, wie er berichtet. Die MVB informierten Rau, dass sie die gesamte Wand neu gestalten wollen. Dabei hätte das „Aufschwung Ost“-Logo keinen Platz mehr. Er könne es in dieser Form aber anderswo im Stadtgebiet auftragen, so der Vorschlag. Diesen Plan bestätigt MVB Sprecher Tim Stein auf Volksstimme-Anfrage. „Wir beabsichtigen die komplette Neugestaltung der in die Jahre gekommenen Sichtschutzmauer entlang der Straßenbahnstrecke im kommenden Jahr.“ Dabei sollen Motive mit Bezug zum ÖPNV aufgebracht werden. Man erhoffe sich dadurch auch einen Schutz vor illegalen Graffiti. Das Stadtplanungsamt soll einbezogen werden. Er bestätigt auch die Genehmigung aus dem Jahr 2019 zur Restaurierung. „Seitdem gab es aber keinen Kontakt mehr. Dies hat uns veranlasst, die Neugestaltung der gesamten Mauer vorzubereiten“, so Tim Stein.
(Quelle: Volksstimme, 20.04.2021)
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