Spielerisch für die Schule üben

Aktionswoche für Vorschulkinder soll auf den nächsten Lebensabschnitt vorbereiten

Die Vorfreude auf die Schule wurde in diesem Jahr bei einigen Kindern getrübt. Wegen der Pandemie konnten sie ihre künftige Einrichtung nicht besuchen. Ein Projekt soll das nun kompensieren.

Wer kann schon bis zehn zählen? Und was gehört eigentlich in eine Brotbox rein? Diese und viele weitere Fragen wurden während der Aktionswoche im Deutschen Familienverband Sachsen-Anhalt e. V. geklärt. Insgesamt zehn Kinder aus der Kita Bummi und der Kita Käferwiese stehen kurz vor ihrem ersten Schultag. Durch Corona war es einigen Kindern nicht möglich, in ihre zukünftige Schule zu schnuppern, sagt Kristin Voigt, Kita-Sozialarbeiterin der Kita Bummi. Daher sei die Idee einer Aktionswoche aufgekommen, die im Rahmen des Projekts „Kita-Sozialarbeit“ veranstaltet wurde. Eine Woche lang drehte sich das Programm rund um das Thema Schule. Mit Spiel und ganz viel Spaß lernten die Kinder zum Beispiel, was eigentlich in eine gesunde Brotbox kommt und gestalteten selbst Brotgesichter, durch das Pausenbrot gleich viel besser schmeckt. „Die Kinder haben alle ein Heft mit Vorschulübungen“, sagt Voigt. Dort lernen sie zum Beispiel, wie der Stift richtig gehalten wird. Zum Wochenende hin wurde noch einmal das Wissen der Vorschulkinder auf die Probe gestellt. Auf einem großen Spielbrett mussten sie Aufgaben lösen. Mal einen Kreis ausschneiden, den Namen schreiben oder beantworten, wann man über eine Ampel gehen darf. Die Resonanz der Kinder ist positiv. „Sie freuen sich, jeden Morgen hierherzukommen“, sagt Voigt. Diese Aktionswoche ist zunächst nur ein erster Probelauf gewesen. Doch auch im nächsten Jahr soll es wieder ein solches Projekt für Vorschüler geben. Dann voraussichtlich im größeren Stil. Das Projekt „KitaSozialarbeit“ wurde Anfang 2020 gestartet. Seither wird die Sozialarbeit in Kitas in 18 Einrichtungen in Magdeburg umgesetzt, sagt René Lampe, Geschäftsführer des Deutschen Familienverbands Sachsen-Anhalt e. V. „Die Sozialarbeit sollte nicht erst in der Schule beginnen, sondern schon früher anfangen“, sagt er weiter. Denn die Sozialarbeiter können sich dadurch schon in der Kita auf die Kinder konzentrieren und frühzeitig zum Beispiel einen Förderbedarf bei ihnen erkennen und die Eltern an zuständige Beratungsstellen vermitteln. Das Projekt und die dadurch entstandene Möglichkeit, Gelder für die Kita-Sozialarbeit zu beantragen, hat es unter anderem möglich gemacht, mehr Stellen zu besetzen. „Jetzt ist ein Sozialarbeiter für eine Kita zuständig. Sonst hat einer bis zu vier Kitas betreut“, sagt Lampe. Neben dem Familienverband ist auch das Jugendwerk der Awo Sachsen-Anhalt mit der Umsetzung der sozialen Arbeit in Kitas beauftragt.

(Quelle: Volksstimme, 06.08.2021)

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