Jugendeinrichtung startet mit neuem Team / Bis zu 60 Besucher am Tag
Im Kinder- und Jugendtreff Kannenstieg weht ein frischer Wind. Ein neues Team hat zu Jahresbeginn die Betreuung der Kinder und Jugendlichen übernommen
„Patrick, wo sind ...?“, „Patrick, kann ich mal ...?“, „Patrick ...“ – beim Gespräch mit der Volksstimme wird Patrick Schulz immer wieder von den jungen Besuchern des Kinder- und Jugendtreffs im Bürgerhaus Kannenstieg unterbrochen. Kein Wunder, war er doch gut ein Jahr lang der einzige Ansprechpartner für die Kinder und Jugendlichen aus dem Stadtteil.
Mit der Übernahme der Einrichtung durch den Deutschen Familienverband gibt es seit Jahresbeginn Unterstützung für den 30-Jährigen. Nadine Hopfgarten teilt sich nun mit ihm die Betreuung der Besucher des offenen Treffs an der Johannes-R.-Becher-Straße.
Netzwerkarbeit im Stadtteil
Noch müssen sich Mitarbeiterin und Besucher beschnuppern. In den ersten Tagen des neuen Jahres habe das aber bereits gut geklappt, sagen die beiden. Zusätzlich übernimmt Doreen Rehm administrative Aufgaben. So will man sich verstärkt im Stadtteil vernetzen und beispielsweise in der Gemeinwesenarbeit aktiv mitwirken. Außerdem gibt es monatliche Treffen mit den anderen Jugendeinrichtungen in der Region Nord, berichtet sie. Aktuell laufen die Abstimmungen für eine Öffnung am Sonnabend, die im Wechsel mit der „Oase“ am Neustädter See sowie „Don Bosco“ im Neustädter Feld angeboten werden soll. Es soll demnächst starten, sagt Patrick Schulz.
Regulär ist der Kannenstieg-Club von Montag bis Freitag geöffnet: Zwischen 14 und 18 Uhr sind die 6- bis 13-Jährigen willkommen, die Älteren bis 27 Jahre dürfen bis 20 Uhr bleiben. Der harte Kern der Besucher, die regelmäßig kommen, liege bei 20 bis 30 Kindern und Jugendlichen. Insgesamt liegt der Durchlauf am Tag bei bis zu 60 Besuchern, erklärt Schulz weiter. Die meisten sind aus dem Kannenstieg, aber viele kämen auch vom Neustädter See herüber. Sie erwartet der offene Bereich
drinnen und draußen. Im Kreativangebot wird passend zu Jahreszeiten oder Festen gebastelt - Drachen im Herbst oder Lampions zu St. Martin zum Beispiel. Einmal wöchentlich wird gemeinsam gesund gekocht und es gibt eine Holzwerkstatt. In Kooperation mit der Grundschule „Am Kannenstieg“ werden außerhalb von Corona Sporthallenzeiten angeboten.
Junge Mütter im Blick
Künftig soll es auch ein spezielles Angebot für junge Mütter geben, wo sie sich untereinander austauschen können, sagt Doreen Rehm. Auch werdende Mütter habe man dabei im Blick. Im Stadtteil gebe es mehr junge Alleinerziehende als anderswo, sagt sie. Einige Umbauarbeiten stehen an. Vier jugendliche Stammbesucher zwischen 14 und 16 Jahren sollen die Verantwortung für einen eigenen Bereich bekommen, den sie selbst verwalten müssen, kündigt Patrick Schulz an. Er ist seit zwei Jahren im Kannenstieg-Club tätig. Dieser soll einen neuen Namen mit Wiedererkennungswert bekommen. Die Kinder und Jugendlichen können eigene Vorschläge in die Ideenbox werfen. Vorgaben gebe es keine, sagt Schulz, schön wäre es aber, wenn der Name mit dem Stadtteil zu tun hätte.
(Quelle: Volksstimme, 11.01.2022)
Kommentar schreiben