Wie der Kannenstieg Konflikte löst

Uni-Projekt forscht im Stadtteil / Erste Ergebnisse werden vorgestellt

Ein Forscher aus Berlin ist im Kannenstieg unterwegs. Er will untersuchen, wie Konflikte vor Ort untereinander gelöst werden. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Thema Migration und Integration.

„Halle ist schon gut beforscht, Magdeburg hingegen ist bislang oft unter dem Radar aus der Forschungsperspektive.“ So begründet Dr. Daniel Kubiak, Sozialforscher an der Berliner Humboldt-Universität, warum er die Elbestadt als Forschungsobjekt erwählt hat. In dem vom Bundesfamilienministerium geförderten Projekt „Neuaushandlung lokaler Ordnungen“ werden neben Magdeburg noch Bonn und Dortmund untersucht. Ziel ist es festzustellen, wie im Kleinen, konkret im Stadtteil, Konflikte zwischen den Anwohnern und Akteuren ausgehandelt werden.

Viel Zuzug in Stadtteil

Dass die Wahl ausgerechnet auf den Kannenstieg gefallen ist, liege unter anderem daran, dass der Stadtteil in der Sozialstatistik in etlichen Kategorien negative Werte vorweise. Zudem habe es viele Zuzüge von Migranten gegeben. Speziell auf Menschen mit Migrationshintergrund und ihre Integration liegt beim Projekt ein Fokus. „Uns interessiert, wie die Menschen im Stadtteil ankommen und welche Themen sie bewegen. Oder gibt es Gründe, dass sie wieder gehen wollen“, sagt Daniel Kubiak. Ob sie bleiben, sei aber noch unerforscht. Er habe sich seit April 2020 im öffentlichen Straßenraum bewegt und einfach die Leute im Alltag beobachtet, ist mit der Straßenbahn gefahren oder über den Marktplatz gegangen. Außerdem führte er sowohl mit Experten wie Sozialarbeitern oder dem Integrationsbeauftragten als auch den Anwohnern vor Ort ausgiebige Interviews. Die ersten Ergebnisse stellt er am Dienstag, 21.Juni, ab 17 Uhr im Bürgerhaus Kannenstieg, Johannes-R.-Becher Straße 57, vor. „Die Beforschten sind aufgefordert. auch eine Rückmeldung zu den Ergebnissen zu geben“, erklärt er. Wer zudem noch ein Interview geben möchte, könne sich mit ihm in Verbindung setzen.

Forschung zum Hassel

Zweiter Schwerpunkt von Kubiaks Forschung ist der Hasselbachplatz, der aufgrund seiner Gemengelage noch einmal ein ganz anderes Kaliber als der Kannenstieg sei. Die Ergebnisse der Untersuchung dort stellt der Sozialforscher am gleichen Tag ab 20.30 Uhr im Tacheles, Sternstraße 30, vor. Auch hier sind Interessierte willkommen.

(Quelle: Volksstimme, 11.06.2022)

 

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